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Hemmnisse

Hemmnisse bei der
Digitalisierung und bei der nachhaltigen Unter­nehmenstrans­formation

Die Unternehmen wurden gefragt, welche Gründe aus ihrer Sicht gegen einen weiteren Ausbau von Digitalisierung oder eine nachhaltige Unternehmenstransformation sprechen (Abbildung 73). Die vorgegebenen Antworten ließen Mehrfachnennungen zu, und es wurden alle Unternehmensgrößen (0–499 Mitarbeitende) berücksichtigt.Gut 30 Prozent der Unternehmen führten als zentralen Grund eine unausgeglichene Kostenund Nutzenrelation (zu hohe Kosten, Nutzen / Mehrwert nicht absehbar) als Hauptursache gegen eine weitere Digitalisierung an. Knapp 25 Prozent erwähnten das als ein Argument gegen eine weitere nachhaltige Transformation. Dass die digitale Transformation für mittelständische Unternehmen auch eine nicht zu unterschätzende finanzielle Herausforderung darstellt, die ihr Alltagsgeschäft und damit ihre Unternehmensexistenz massiv beeinflussen kann, mag erklären, warum die Unternehmerinnen und Unternehmer die Notwendigkeit einer finanziellen oder personellen Investition in die Digitalisierung ihrer Betriebe eher an kurzfristigen Effekten bemessen anstatt an einer langfristig angelegten und nachhaltigen Unternehmensstrategie.

Gründe gegen den Ausbau von Digitalisierung oder eine nachhaltige Unternehmenstransformation (Nennungen) | Abb. 73

Neben den Kosten stellt vor allem die fehlende Relevanz für Produkte und Dienstleistungen einen Grund gegen weitere Digitalisierung und nachhaltige Unternehmenstransformation dar. Dies beantworteten jeweils 281 und 263 befragte Unternehmen. 238 Unternehmen gaben an, dass es ihnen an technischen Möglichkeiten mangelt, die Digitalisierung in ihrem Betrieb auszubauen. Insgesamt 210 Unternehmen gaben dies als Grund für den fehlenden Ausbau von nachhaltigen Unternehmensstrukturen an. Ähnlich viele Unternehmen begründeten dieses mit dem fehlenden Überblick. Hier gab jedes vierte Unternehmen dies auch als Hemmnis für eine nachhaltige Unternehmenstransformation an. Auch die fehlenden Fachkräfte stellen offensichtlich ein Problem für die Unternehmen dar. 230 Betriebe gaben an, dass fehlende Fachkräfte der Digitalisierung in ihrem Betrieb im Wege stehen; 162 Unternehmen begründeten damit die Schwierigkeiten im Hinblick auf eine nachhaltige Unternehmenstransformation.

Betrachtet man hingegen die Ergebnisse der Studie zum Thema Qualifizierung von Mitarbeitenden, wird deutlich, dass Unternehmen noch mehr Initiative bei der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften übernehmen könnten. Gut jedes fünfte Unternehmen beklagte eine fehlende Infrastruktur, um den Ausbau von Digitalisierung voranzubringen. Jedes siebte Unternehmen gab diesen Grund als Hindernis für die Umsetzung von Maßnahmen mit Blick auf eine nachhaltige Unternehmenstransformation an. Nur jedes elfte Unternehmen hat interne Widerstände als Begründung genannt. Dies ist mit großem Abstand der am wenigstens angegebene Grund für Veränderungen im Bereich der Digitalisierung. Jedes 16. Unternehmen gab den internen Widerstand als Grund gegen eine nachhaltige Unternehmenstransformation an.

Finanzierungsmöglichkeiten zur Umsetzung digitaler und nachhaltiger Transformation

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung, um eine digitale und nachhaltige Transformation im eigenen Unternehmen umzusetzen. Neben der Finanzierung durch eigene Mittel gibt es verschiedene Leasingmodelle oder Kredite, die zur Finanzierung herangezogen werden können. In der Studie wurden die Unternehmen gefragt, welche Finanzierungsmöglichkeiten sie zur Umsetzung der Digitalisierung, aber auch der nachhaltigen Unternehmenstransformation in Betracht ziehen würden. Auch hier waren Mehrfachnennungen bei den Antworten möglich. Die Finanzierung aus Eigenmitteln wurde von 628 der befragten Unternehmen als „hauptsächliche“ Art der Finanzierung angegeben. Diese Art der Finanzierung für digitale Unternehmenstransformation sticht besonders hervor. Das spiegelt sich auch darin wider, dass lediglich elf Unternehmen angaben, dass Sie diese Art der Finanzierung nicht kennen.

Die Finanzierung durch Eigenkapitalprogramme wird von 110 Unternehmen „hauptsächlich“ zur Finanzierung genutzt. Hier sieht man auch die größte Anzahl an Nennungen von Unternehmen, die diese Möglichkeit „gar nicht“ in Anspruch nehmen (386). Leasingmodelle werden von 71 Unternehmen „hauptsächlich“, von 345 „teilweise“ und von 381 „gar nicht“ genutzt. Bankkredite werden von 477 Unternehmen „gar nicht“ genutzt. Dies ist im Vergleich zu den anderen Optionen die häufigste Nennung im Bereich „gar nicht“. 60 Unternehmen haben „hauptsächlich“ Bankkredite zur Finanzierung der digitalen Transformation in ihrem Unternehmen in Anspruch genommen. Bankkredite sind dennoch nicht so beliebt wie Förderkredite. Hier gaben 67 Unternehmen an, diese Möglichkeit „hauptsächlich“ zu nutzen, 373 Unternehmen hingegen „gar nicht“ und 342 Unternehmen nur „teilweise“.

Bei der Umsetzung der nachhaltigen Unternehmenstransformation bevorzugten die meisten Unternehmen „hauptsächlich“ die Eigenmittel als Finanzierungsquelle (484). 85 Unternehmen nutzen „hauptsächlich“ Eigenkapitalprogramme, um ihre nachhaltige Unternehmenstransformation zu realisieren. Bankkredite werden von 32 Unternehmen „hauptsächlich“ genutzt und von 247 weiteren Unternehmen „teilweise“. 521 Unternehmen gaben an, „gar nicht“ mit der Möglichkeit durch Kredite von der Bank die Umsetzung der nachhaltigen Unternehmenstransformation zu finanzieren. Bei Leasingmodellen sinkt die Zahl der Betriebe auf 438, die diese Finanzierungsoption „gar nicht“ in Betracht ziehen. Bei den Förderkrediten sind es 377 Unternehmen. 289 Unternehmen finanzieren die nachhaltige Unternehmenstransformation „teilweise“ über Förderkredite und 246 über Leasingmodelle.

Finanzierungsmöglichkeiten zur Umsetzung der digitalen Transformation | Abb. 74
Finanzierungsmöglichkeiten zur Umsetzung der nachhaltigen Unternehmenstransformation | Abb. 75

Die Hausbank eines Unternehmens gilt bei 442 Unternehmen als „gar nicht wichtig“, wenn es um die Unterstützung bei der Digitalisierung oder der nachhaltigen Unternehmenstransformation geht. Das spiegelt sich auch darin wider, dass lediglich 111 Unternehmen sich bei ihrer Hausbank über Themen der Digitalisierung und Nachhaltigkeit informieren und beraten lassen. Lediglich die Bereitstellung der Finanzierung stößt auf Interesse von 306 Unternehmen. Ebenso wird in der Zusammenarbeit mit der Hausbank eine Information über verschiedene Fördermittel von 292 der befragten Unternehmen als wichtig erachtet. 192 Unternehmen sehen die Hausbank als strategischen Partner.

Wichtigkeit der Unterstützung der Hausbank| Abb. 76